Neue Unterstützung für Platt in Schulen

Nach zehn Jahren Arbeit hat der Heimatbund Oldenburger Münsterland jetzt das neue Plattdeutsche Wörterbuch veröffentlicht. Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe, die mit sehr viel Herzblut das Buch erarbeitet hat, stellte Heimatbund-Präsident Stefan Schute das Werk vor. Und das Werk ist eine große Hilfe für Plattdeutsch in Schulen.

Auf 555 Seiten finden sich über 20 000 Wörter, Redewendungen und Redensarten aus dem Plattdeutschen, ins Hochdeutsche übersetzt und mit vielen Verweisen, Erklärungen und natürlich der richtigen Aussprache versehen. Ein professionell aufbereitetes Lexikon, das wissenschaftlich begleitet wurde von Prof. Dr. Wilfried Kürschner. Der emeritierte Professor der Universität Vechta hat viel Arbeit in das Projekt gesteckt, aber vor allem die Arbeitsgruppe der „Plattdütsch-Schnacker“ investierte viel Zeit und Mühe in das Buch: Über 88 Arbeitstage widmeten Maria Blömer, Bernhard Grieshop, Alfred Kuhlmann, Wilhelm Thien und Kerstin Ummen im Schnitt jeder der Erstellung des Nachschlagewerks – und das alles ehrenamtlich.

Schönster Lohn für diese Mühe sei jetzt natürlich, wenn das Plattdeutsche Wörterbuch von vielen genutzt wird, stellt Alfred Kuhlmann fest. Und dass das Interesse da ist, steht für den ehemaligen Vorsitzenden des Plattdütschen Kring im Heimatbund OM fest. Das Vorgänger-Buch, "Use Wörbauk - plattdeutsches Wörterbuch" war 2009 innerhalb kürzester Zeit ausverkauft und seitdem gab es immer wieder Nachfragen – aus ganz Deutschland und auch international. Die Auflage von 1000 Stück werde sicherlich schnell dezimiert sein, sind sich alle Beteiligten sicher.

Die Neuausgabe des Wörterbuches ist aber nicht nur umfangreicher als der Vorgänger, sondern auch um einige Verbesserungen reicher. Auf Anregung von Prof. Kürschner gibt es mehr ergänzende Redewendungen zu den Wörtern und interessante Hintergrund-Infos. So findet sich etwa bei der Übersetzung von „Geeskohl“, plattdeutsch für Giersch, der Hinweis, dass das in vielen Gärten wuchernde Gewächs sich wunderbar zu Salat und Gemüse verarbeiten lässt. „Den Snutenpulli (plattdeutsch für Mund-Nase-Maske) konnten wir leider nicht mehr aufnehmen“, stellt Kuhlmann fest, „denn die Redaktion war vor dem Corona-Ausbruch abgeschlossen.“ Für Ergänzungen gäbe es aber einen Notizenteil am Buchende.

Ergänzt wird das Ganze durch grammatikalische Hinweise und eine Einordnung des Plattdeutschen im Zusammenhang mit den umgebenden Mundarten von Engelbert Beckermann. Wichtigste Zubehör des Buches: ein USB-Stick. Auf diesem ist das Buch als pdf-Datei gespeichert, die eine Wortsuche und Recherche auf Hochdeutsch ermöglicht.

Erhältlich ist das Buch ab sofort in allen Buchhandlungen sowie bei uns, Tel. 04471/947722, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.heimatbund-om.de bzw. hier auf dieser Seite im Buchladen.

Wrbauk Titel3